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Frage:
Sie spielen nicht nur Ohrwürmer, die sowieso jeden Tag im Radio laufen, sondern auch zu Unrecht
wenig beachtete Stücke mit Hitpotential z. B. von Sydney Carter, der lediglich Insidern als
hervorragender Songautor bekannt ist. Wie reagiert ihr Publikum darauf?
Jochen Günther:
Im Allgemeinen sehr positiv. Wir schaffen es auch in eigentlich ungünstigen Situationen, wie z. B.
bei Weinfesten, die Leute aufmerksam werden zu lassen.
Und wenn sie zuhören, dann erfassen sie auch die Schönheit und die Inhalte unbekannter
oder selbstgeschriebener Lieder.
Frage:
Worauf kommt es Ihnen bei der Auswahl der Lieder an?
Jochen Günther:
U
nser Kriterium bei der Beurteilung von Musik ist vor allem die Schönheit der Melodie.
Es gibt Musik als Ausdruck des Widerstandes, Musik zum Tanzen, als Extase, als Mode. Das ist alles legitim, aber es
ist nicht unser Zugang. Schönheit kann es in dieser Welt nicht genug geben, und deshalb bemühen wir uns vor allem darum.
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Frage:
Und bei den Texten?
Frank Bangert:
Ein Text muss gut sein, damit man ihn gut singen kann. Er braucht eine Botschaft, er sollte einen Standpunkt vertreten.
Wenn ich nichts zu sagen habe, muss ich auch den Mund nicht aufmachen.
Frage:
Welches war ihr größtes Lob?
Jochen Günther:
Neulich hat ein Veranstalter am Telefon zu mir gesagt, ich würde "Layla" spielen, wie es Clapton gern gespielt hätte.
Das hat mich unglaublich gefreut.
Frage:
Und ihre vernichtendste Kritik?
Jochen Günther:
Als der Wirt in der Pause "Silence is Golden" aufgelegt hat! Aber das ist schon 20 Jahre her. Zum Glück!
Keine Frage:
Auf Wiedersehen, vielen Dank und alles Gute für die Zukunft!
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